Calvin Hollywood – der Name ist Programm. Der Heidelberger ist einer der erfolgreichsten deutschen Fotografen und Photoshop-Künstler und auf Plattformen wie Facebook & YouTube als Foto-Trainer international berühmt geworden. Er ist bekannt für kreative Bildlooks, die teilweise nicht mehr viel mit der Realität zu tun haben und an Plakate von Kinofilmen erinnern. Am 9. August 2016 waren Calvin und sein Team Jorge & Kristof im Landschaftspark Duisburg, um einen Outdoor-Workshop zu leiten. Auch wenn der Workshop genau einen Tag nach meinem Rückflug aus Alaska stattfinden sollte und ich etwas Sorge wegen Müdigkeit bzw. Jetlag hatte, zögerte ich nicht lange und ergatterte mir schnell einen der begehrten Plätze. Kein ganz billiges Vergnügen, aber es sollte sich lohnen, denn Calvin und sein Team hatten einiges aufgefahren. Im „Gepäck“ hatten sie Profi-Modell Denise Schultheis, eine portable Blitz-Ausrüstung von Hensel und als drittes Modell (Modell Nr. 2 war Kristof aus Calvins Team) hatten sie Joe von den Wasteland Warriors gebucht.
Am Workshop-Tag traf man sich um kurz vor 10 bei schönem, aber kühlem Wetter im Landschaftspark Duisburg. Calvin machte zunächst eine kurze, theoretische Einführung und sorgte dabei mit seiner typisch lockeren, unnachahmlichen Art schnell für große Lust auf den Praxisteil. Nach der Einführung erklärte er die drei aufgebauten Sets und fotografierte einmal alles vor – das war als Ausgangspunkt für die Workshopteilnehmer gedacht. Die Idee war zunächst einen sogenannten „Safe Shot“ zu machen, also ein technisch solides Foto auf die Speicherkarte zu bekommen, und sich danach kreativ auszutoben. Alles war zeitlich gut geplant, die 12 Workshopteilnehmer wurden in drei 4er-Gruppen aufgeteilt, so dass man eigentlich ständig am Fotografieren oder Assistieren war, bzw. zuschauen und lernen konnte. Das erste Set hatte natürliches Licht zum Thema, hier wurde mit Denise geshootet, nur mit einem Reflektor und ohne zusätzliche Lichtquellen. Am zweiten Set stand die portable Blitz-Ausrüstung mit Kristof als Model, der als erfahrener Fotograf zusätzlich Feedback und technische Tips gab. Am dritten Set wurde Joe im postapokalyptischem Outfit mit Hilfe eines einfachen Aufsteckblitzes in einer portablen Softbox fotografiert. Jorge und Calvin wechselten zwischen den verschiedenen Sets, schauten sich die Ergebnisse der Teilnehmer an, gaben wertvolle Tips und Feedback. Gegen 17 Uhr endete der Workshop mit einem gemeinsamen, „epischen“ Gruppenfoto.
Fazit: Generell würde ich das Niveau der Teilnehmer als relativ hoch einstufen, das zeigten zumindest die Ergebnisse. Es ging für die meisten wohl auch weniger darum, wirklich technisch viel Neues lernen, sondern vielmehr den Unterschied zu spüren, wie es ist, statt mit dem netten Mädchen aus der Nachbarschaft mal mit einem professionellen Modell zu arbeiten. Und dieser Unterschied ist gewaltig. Nicht nur Denise, auch Kristof und Joe waren hochprofessionell, die ganze Zeit über fokussiert und machten zum einen bereitwillig die Ideen der Teilnehmer mit, boten aber auch immer wieder eigene Ideen und Variationen an. Alles in allem war es ein sehr lehrreicher, spaßiger Workshop, den ich jedem ambitionierten People-Fotografen ans Herz legen kann.
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