Die Idee
Einfach mal raus aus dem Alltag. Die Zivilisation hinter sich lassen. Einen Rucksack aufschnallen und dann los, je weiter weg, desto bessser: kaum ein Land bietet sich dafür besser an, als Australien, Heimatkontinent der Kängeruhs, Wombats und Großteil der giftigsten Tiere der Welt. Australien ist ein politisch stabiles Land, eine Mischung aus Europa und Wilden Westen, wie er längst in USA nicht mehr existiert. Aber kein gewöhnlicher Urlaub soll es werden. Denn wer nur vom klimatisierten Viersternehotel aus ein Land erkundet, schläft zwar bequem, wird es aber nie schaffen, die wahre Ursprünglichkeit und Naturschönheiten abseits der Besucherparkplätze zu entdecken. Dafür muss man bereit sein, auch mal im Bush zu campen, kilometerweit weg von der nächsten Dusche oder Toilette. Belohnt wird man mindestens mit einem Sternenhimmel, wie er in Zivilisationsnähe niemals bestaunbar ist.
Volunteering and WWOOFing
Doch das reichte uns nicht, um wirklich in Kultur und Lebensweise eines Landes einzutauchen. Dafür wollen wir auf Tuchfühlung mit den Menschen gehen. Unsere Idee war es daher, das sogenannte WWOOFing zu betreiben. Diese Abkürzung steht für “Willing workers on organic farms” und bezeichnet das Prinzip, gegen Mithilfe auf einem Bauernhof freie Verpflegung und Unterkunft zu bekommen. WWOOFing ist nicht gedacht um für lau unterzukommen oder billige Arbeitskräfte zu bekommen, es ist viel mehr ein interkultureller Austausch von dem beide Seiten profitieren sollen. Die WWOOFer sind für die Dauer ihres Aufenthalts Teil der Familie und nehmen am ganz normalen Alltag und Leben teil. Mit allen Rechten und Pflichten, die dazugehören. Außerdem gibt es in Australien organisierte Volunteer-Projekte, bei denen man z.B. in Naturschutzgebieten mithilft. Auch wenn man hier eine Unkostenpauschale zahlen muss, so bekommt man doch nochmal andere Einblicke als beim WWOOFing. Daher habe ich mich entschlossen, die Zeit zu nutzen bis Franzi nachkommt, und werde mich kurz nach meiner Ankunft in Melbourne für eine Woche in die Grampian Mountains begeben. Was mich dort genau erwartet weiss ich noch nicht, es hat auf jeden Fall mit Wildlife zu tun.
Der Weg ist das Ziel
Anfang Juni geht mein Hinflug mit Qantas von Frankfurt über Singapur nach Melbourne, der Millionenstadt an der Südspitze Australiens und Hauptstadt von Victoria. Ende Juli ist der Rückflug von Darwin am anderen Ende des Kontinents geplant, und da Franzi nach mir in Melbourne ankommt, bleiben uns etwas mehr als vier Wochen, um die 4000 km zu bezwingen – Abstecher und Touren sind noch nicht eingerechnet. Die Landschaft auf unserem Weg könnte unterschiedlicher nicht sein: von traumhaften Küsten geht es über sanfte Hügel und schroffe Gebirge ins menschenleere Outback mitten durchs rote Zentrum, in dem auch das Wahrzeichen Australiens, der Ayers Rock, liegt. Weiter nördlich beginnen dann die Tropen mit ihren Sümpfen, Regenwäldern und Flüssen voller Krokodile.
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