Seit gut zwei Wochen hab ich jetzt die DJI Phantom 4 getestet und möchte hier ein erstes Fazit geben. Vor nun mehr über zwei Jahren spielte ich zum ersten Mal mit dem Gedanken mir eine Drohne zuzulegen. Damals hatte der chinesische Drohnen-Pioneer DJI gerade die Phantom 2 herausgebracht, von „ready to fly out of the box“ konnte man aber noch nicht sprechen. Die Einrichtung des Videoflugs mit entsprechender Übertragung zum Handy/Tablet war wohl noch ziemlich aufwändig und fehleranfällig. Zwei Jahre später und (in bester Apple-Manier) damit zwei Generation später ist die Phantom 4 auf dem Markt und nun ein absolut ausgereiftes Gerät. Was man für etwas über 1000 € Neupreis bekommt, ist eine erstaunliche technische Leistung. GPS ist an Bord, ebenso wie ein Sensor zum Erkennen von Hindernissen, vergleichbar mit Parksensoren bei Autos. Die Reichweite beträgt bis zu 5 Kilometer mit 720p Downstream direkt auf’s Handy oder Tablet, und im Sportmodus soll die Phantom 72 km/h Geschwindigkeit erreichen. Dazu eine dreifach-stabilisierte 4K-Kamera für absolut wackelfreie Aufnahmen. Soviel zu den Daten.
Nach wenigen Handgriffen ist die Drohne im Prinzip startklar, man schließt das Tablet an die Fernbedienung an und wird sofort von der DJI GO App, das virtuelle Cockpit quasi, aufgrund der Fülle an Funktionen und Informationen erschlagen. Das wichtigste hat man aber relativ schnell raus, und dann kann es losgehen. Die Drohne ist laut und blinkt, wer also auf die Idee käme, sich damit irgendwo anschleichen zu wollen, wird schnell eines besseren belehrt werden 😉
Dafür steht sie nach dem Take Off aber fast absolut unbeweglich in der Luft, das ist schon beeindruckend. Auch gelangen mir ohne große Übung schnell absolut ruhige Kamerafahrten. Verwackler entstehen eigentlich nur wenn man plötzlich die Flugbahn verändert. Bei meinem zweiten richtigen Testflug konnte ich bereits folgende Aufnahmen machen (wer kann am besten in 4K anschauen):
Fotos speichert die Phantom 4 mit 12 Megapixeln auf die Micro-SD Karte. Hier kann man zwischen JPG und RAW wählen, was sich als das Adobe-eigene DNG Format herausstellt. Beim DNG sind Farben und Kontraste natürlich etwas flacher und weniger gesättigt, dafür hat man aber mehr Möglichkeiten in der Nachbearbeitung. Es lassen sich dabei teilweise noch erstaunlich viele Details herausholen oder ausgebrante Stellen retten. Dennoch muss man hier eindeutig die Kirche im Dorf lassen, denn von der Bildqualität moderner System- und Spiegelreflexkameras ist der DJI-Sensor doch weit entfernt. Man kann sie eher mit der einer guten Smartphone-Kamera oder guten Actioncam vergleichen. Für diejenigen, die hauptsächlich Fotos für Social Media Plattformen erstellen, sollte die Qualität aber locker ausreichen, lediglich so Pixelpeeper wie ich würden sich natürlich etwas mehr Auflösung und geringeres Rauschverhalten wünschen.
Im Videobereich verhält es sich ähnlich, hier gibt es das D-LOG Farbprofil, welches ein flaches, wenig gesättigtes und kontrastarmes Bild erzeugt, dafür aber viel mehr Spielraum in der späteren Farbkorrektur, dem sogenannten Grading, lässt. Dieses Profil empfiehlt sich allerdings wirklich nur für die Leute, die die Zeit in Nachbearbeitung investieren wollen und sich damit auch ein wenig auskennen. Alle anderen sollten eines der anderen Profile nutzen, dabei werden die Aufnahmen schön scharf und knackig.
Hier noch ein paar Fotos die ich in DNG geschossen und mit Lightroom entwickelt habe:
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