Es gibt verschiedene Plätze, von denen aus man gute Skyline-Fotos von Köln machen kann. Eine der besten Ausblicke ist sicherlich die Aussichtsplattform des Kölntriangle – das ist das Hochhaus hinter dem Hyatt-Hotel in Deutz, unweit des Rheinufers. Von der Aussichtsplattform in etwa 100m Höhe hat man einen tollen Blick auf den Dom, die Hohenzollernbrücke und die Altstadt. Es gibt ein Parkhaus direkt unter dem Gebäude und man darf auch ohne Probleme ein Stativ mit nach oben nehmen. Einziger Wehrmutstropfen für Fotografen: die Aussichtsplattform ist rundherum komplett verglast, ohne “Kameralöcher”. Abgesehen von Schmutz und Fingerabdrücken sorgt dies natürlich gerade bei einbrechender Dunkelheit für unschöne Reflektionen.
Die Aussichtsplattform ist rundherum verglast (Foto aus dem Shooting mit Linda)
Doch da gibt es einen einfachen Trick: man stellt seine Kamera mit Stativ so nah wie es geht an die Scheibe ran, nimmt dann ein schwarzes Tuch (oder T-Shirt) und deckt die offenen Bereiche so ab, dass kein ungewolltes Seitenlicht mehr zwischen Objektiv und Glasscheibe fallen kann. Natürlich sollte man sich eine möglichst saubere Stelle der Glasscheibe suchen bzw. diese mit einem Tuch von Fingerabdrücken etc. befreien.
Ein schwarzes T-Shirt verhindert Reflektionen der Glasscheibe
Nachdem ich die Kamera nun positioniert, den für mich perfekten Bildausschnitt gewählt und das Objektiv abgedeckt habe, hab ich genau darauf geachtet, dass sich das Setup nicht mehr bewegen würde. Denn ich wollte ein Bild nach dem “Moments in Time”-Prinzip machen (nach Elia Locardi, der diese Methode quasi erfunden hat) und dafür ist es essenziell dass alle nun folgenden Fotos exakt denselben Bildausschnitt haben. Ich machte zwei Aufnahmen: eine zum Sonnenuntergang mit einem spannenden, rötlich gefärbten Himmel und eine zur blauen Stunde, wenn die Stadt zwar erleuchtet ist, aber das Licht noch weich genug ist dass man Zeichnung in den Tiefen bekommt.
Das linke Foto entstand bei Sonnenuntergang, das rechte zur blauen Stunde
Diese beiden Aufnahmen hab ich dann in Lightroom entwickelt und in Photoshop zusammengefügt. Im Unterschied zum HDR gibt es dafür keinen Automatismus (jedenfalls keinen der für akzeptable Ergebnisse sorgt), sondern man muss sich von beiden Ebenen jeweils die Bereiche holen, die man im fertigen Bild haben möchte – dabei ist weiches Überblenden an den Kanten wichtig, da es sonst auffällige und unschöne Übergänge entstehen.
Das fertige Ergebnis des „Moments in Time“-Blends
3 Comments
Super Fotos Oli. Habe dich damals über die Roadtrip Reihe gefunden und schaue seit dem immer mal rein.
Grüße aus Moers!
Danke Sebi ?
Tolles Bild und gute Tipps, Oliver….das werde ich mal mit Düsseldorf probieren !!!