SAMUEL H. BOARDMAN SCENIC CORRIDOR
Meine erste Übernachtung in Oregon hatte ich im kleinen Ort Brookings. Ziel war der Samuel H. Boardman State Scenic Corridor, ein besonders schöner Abschnitt der südlichen Oregon Coast, mit vielen tief eingeschnittenen Buchten, versteckten Stränden und jeder Menge Seastacks – jene Felsen im Meer, für die Oregon so berühmt ist. Den Sunset wollte ich eigentlich an den Natural Bridges verbringen, leider war der Zugang zum Viewpoint wegen Bauarbeiten gesperrt. Ich überlegte kurz, ob ich über die Absperrung klettern sollte, ganz wohl war mir bei dem Gedanken aber nicht (eine Podcast-Folge zum Thema „Reiseethik“ gibt es von dazu von Dustin und mir 😉 ). Da dies aber auf der Liste meiner Zielfotos stand, war ich entsprechend enttäuscht. Doch dann entdeckte ich den Zugang zum Coastal Trail, nur wenige Meter entfernt. Da ich nicht genau wusste, wo dieser Trampelpfad mich hinführen würde, die Grobrichtung aber stimmte, ging ich auf kleine Entdeckungstour.
Nach etwa 10 Minuten voll steilem Gekraxel durch Wald und Unterholz stand ich dann genau dort, wo ich ursprünglich hinwollte. Für Menschen mit Höhenangst ist dieser Trail allerdings nicht zu empfehlen, denn es gibt keine Absperrungen und man bewegt sich gefährlich nah an den Drop-Offs zur etwa 60-70 Meter tiefer gelegenen Küste. Der Blick war aber überwältigend, so genoß ich einige Minuten völliger Stille, nur das Meeresrauschen war zu hören. Etwas später tauchte noch eine Fotografin auf und dann ein weiterer Fotograf. Ich wunderte mich warum dieser hektisch hin und her rannte, als ich eine kleine Person in gelber Regenjacke auf der natürlichen Felsenbrücke entdeckte. Ah! Die Instagrammer waren wieder unterwegs 😀 Das kannte ich vom Prinzip her schon von den Färöer Inseln. Mit Fotografie und Natur geniessen hat das weniger zu tun, es wird einfach nur von Spot zu Spot gehetzt und abgehakt. Nun, mir sollte es egal sein, ich nutzte die gelbe Person für mein Foto, um die Größenverhältnisse zu demonstrieren. Wenige Minuten später war der Spuk dann auch schon wieder vorbei, so dass ich in Ruhe den Rest der Abendstimmung genießen konnte 🙂
SECRET BEACH
In diesem Leben werde ich wohl kein Milchstraßen-Fotograf mehr – schätze ich 😉 Denn an Orten wie dem Secret Beach im Samuel H. Boardman State Scenic Corridor ist es dermaßen dunkel, dass man eigentlich nur die Chance hat, bereits zur blauen Stunde seine Komposition zu wählen und dann die Kamera und das Stativ etliche Stunden keinen Millimeter mehr zu bewegen – bis dann das galaktische Zentrum der Milchstraße endlich auftaucht. Aus diesen (mind.) zwei Belichtungen kann man dann einen Exposure Blend machen, und bekommt so etwas Zeichnung in den Vordergrund. Ich war an diesem Abend erst weit nach Einbruch der Dunkelheit vor Ort, und so muss ich halt mit einer Belichtung und daher vergleichsweise starkem Rauschen leben 😉 Trotzdem war der Besuch des Secret Beach unter der Milchstraße ein Erlebnis 🙂
Kamera: Nikon Z6* mit Nikon 14-30 f4 S* bei 14mm, f4, ISO 12.800 und 25 Sek. auf dem Gitzo Traveller GT1545T* Stativ.
BANDON BEACH
Einer der urigsten und sympathischen Orte an der Küste Oregons ist mit Sicherheit Bandon. Der wunderbare Strand, die vielen Seastacks sowie die wilde, raue Klippenlandschaft sorgen für ein ganz besonderes Flair. Meine Unterkunft war in unmittelbarer Nähe zum Face Rock State Park. Ich bekam sogar ein Upgrade – das Zimmern zwar wie aus den 70ern, dafür aber mit einer Veranda direkt oberhalb des Strandes. Schade dass ich nur eine Nacht hier war 😉
Zum Sonnenuntergang ging ich dann die 3-4 Minuten bis zum Wasser, genoß den Wind und den Ausblick auf die tosenden Wellen – ein Traum!
CANNON BEACH
Meine letzte Nacht an der Oregon Coast war in dem kleinen Ort Cannon Beach, welcher für den 72m hohen Monolith „Haystack Rock“ sowie den wunderschönen Ecola State Park bekannt ist. Wer den Film „Die Goonies“ gesehen, wird die eindrucksvolle Landschaft vielleicht wiedererkennen – viele Szenen wurden in und um Cannon Beach gedreht.
Schon abends sind mir die vielen Wildtiere im Ecola State Park aufgefallen. Als ich morgens zum Sonnenaufgang nochmal wiederkam (ich war mal wieder der einzige Mensch weit und breit), wurde mir etwas mulmig, denn eine große Herde graste genau auf der Wiese, über die der einzige Pfad zum Viewpoint verlief. Ich musste also mittendurch. Und anlegen wollte ich mich mit den Tieren ganz sicher nicht, können diese doch ziemlich aggressiv werden wenn sie sich bedroht fühlen – und bei einer Auseinandersetzung zieht man(n) definitiv den kürzeren. Ich überlegte hin und her, nahm aber schließlich allen Mut zusammen und ging ganz langsam Schritt für Schritt auf die Tiere zu und redete beruhigend auf sie ein. Ich dachte mir, ich würde es schon merken, wenn sie sich von mir bedroht fühlen und könnte dann den Rückzug antreten. Hoffte ich. Wenige Meter bevor ich das erste Tier erreichte zog sich die gesamte Herde dann auf eine kleinere Anhöhe zurück, und graste dort gemütlich weiter. Sie liessen mich passieren – aber nicht, ohne mich aus den Augen zu lassen 😉
Mein eingesetztes Equipment:
– Fotokamera: Nikon Z7*
– Fotokamera: Nikon Z6*
– Superscharfes Universal-Zoom-Objektiv für Nikon: Nikon 24-70 f4 S*
– Superscharfes Ultraweitwinkel-Zoom-Objektiv für Nikon: Nikon 14-30 f4 S*
– Lichtstarkes Weitwinkel-Festbrennweiten-Objektiv für Nikon: Nikon 24mm f1.8 S*
– Gutes, kompaktes Fullframe-Telezoom Nikon AF-P 70-300*
– kompaktes, superstabiles Reisestativ: Gitzo Traveller GT1545T*
Hinweis: Mit Stern (*) gekennzeichnete Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Damit unterstützt du mich und diesen Blog, so dass ich zukünftig weitere Berichte schreiben kann. Für dich verändert sich der Preis übrigens nicht.
Leave a reply